Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin
NOTARZTDIENST Querfurt
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Palliativmedizin

NOTARZTDIENST

A         Anästhesiologie
I          Intensivmedizin
N          Notfallmedizin
S          Schmerztherapie
P          Paliativmedizin

Der Eingang zum Hospiz am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle / Saale

Der leider viel zu früh verstorbene Pfarrer Heinrich Pera im Gespräch mit einer Patientin

Die Palliativmedizin ist die jüngste Säule, die stark am Fachgebiet Anästhesie orientiert bzw. innerhalb dieses Fachgebietes stark entwickelt hat.
Palliativmedizin umfasst einen Bereich, wo den Patienten keine kurative Behandlung mehr angedeihen kann, d.h. es handelt sich um chronische Krankheitn mit erkennbar lebensverkürzendem Charakter.
Zunächst bezog sich das medizinische Handeln in der Pallaiativmedizin auf Krebserkrankungen, inzwischen sind auch andere Krankheitsbilder einbezogen.
Der Inhalt einer guten Palliativmedizin ist mit der Aussage beschrieben:

Wir geben nicht dem Leben mehr Tage -
wir geben den Tagen mehr Leben


Die Erfahrungen mit dem Leiden der Patienten reichen dabei schon sehr weit zurück und ein französisches Sprichwort aus dem 16. Jahrhundert bringt es auf den Punkt:

Guerir – quelquefois, soulager – souvent, consoler – toujours
(Heilen – manchmal, lindern – oft, trösten – immer)


Es geht also nicht darum hier alle medizinischen Möglichkeiten gerade auch der modernen Onkologie - insbesondere einer aggressiven Chemotherapie auszunutzen, sondern es geht darum dem Krebspatienten die ihm verbleibende Lebenszeit so zu gestalten, dass er sie als lebenswert empfinden kann und empfindet. Wer einen Krebspatienten in der Phase der Chemotherapie erlebt hat kann ermessen wie die Gefühle dieser Menschen mit Schmerzen, mit Erbrechen, mit Haarausfall, mit deutlicher und extremer körperlicher Schwäche und anderen negativen Begleiterscheinungen sind. Wenn da zu erkennen ist, dass dies nur ein leidendes Dasein verlängert und das Lebensgefühl rasant gegen Null absinkt, dann muss man sich fragen: welchen Sinn hat diese Therapie. Sie ist dann schon sehr fragwürdig und die Häufung von Selbstmordgedanken und auch eine Häufung von Suiziden sind da sicher verständlich.
Ein Mensch, der sich wohlfühlt, der verschwendet keinen Gedanken an Suizid. Häufig sind es Schmerzen, starke Schmerzen, die das Lebensgefühl extrem einschränken und an Suizid denken lassen. Es erscheint dann auch logisch, dass des Nehmen von Schmerzen eine Zielstellung guter Behandlung dieser Patienten sein sollte. Damit waren die Anästhesisten als die Fachleute der Schmerzausschaltung auf den Plan gerufen und haben sich schon früh und mit immer stärkerem Engagement für diese Patienten interessiert und stark gemacht.
Die Schmerzausschaltung ist dabei ein umfangreiches und differenziertes Procedere mit sehr vielen medikamentösen, physikalischen und sonstigen technischen Möglichkeiten.
Natürlich kann auch eine onkologische Chemotherapie zur Schmerzausschaltung sinnvoll sein, sie ist es aber nicht, wenn sie nur um ihrer selbst willen erfolgt, ohne das der betroffene Krebspatient davon einen Benefit erfährt.
Es gibt bei diesen Erkrankungen aber nicht nur Schmerzen, sondernauch ander Begleitumstände, wie

- Übelkeit und Brechreiz,
- Atembeschwerden und Atemnot,
- Verstopfung und andere.

Auch diese müssen, wenn man ein spürbar verbessertes Lebensgefühl erhalten möchte, behandelt und beseitigt werden. Auch hier kommen dem Anästhesisten seine fachlichen Erfahrungen aus der Narkosedurchführung und der Intensivmedizin zugute.

Aus dem Grundgedanken heraus, dass wenn schon keine Heilung, dann aber eine Linderung möglich sein muss, Pflege, Zuwendung - schlicht einfach: Menschlichkeit - notwendig ist haben sich die Hospize gebildet. Hospize sind Einrichtungen, in denen sie stationäre und heute zunehmend auch ambulante Betreuung von Palliativpatienten erfolgt. Einses der ältesten und besten Hospize in Deutschland befindet sich am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle an der Saale.
Langjähriger Leiter des Hospizes in Halle und Verfechter des Hospizgedankens war der katholische Pfarrer Heinrich Pera. Ich selbst konnte diesen bewundernswerten Menschen in einigen Fortbildungen erleben und zu Vorträgen gewinnen. Seine menschliche Wärme und Herzlichkeit war immer wieder ein Erlebnis. Von ihm stammt ein Satz, der hier in der kurzen Vorstellung den Abschluss bilden soll:

Christus ist Mensch geworden
Es wird nicht nach Religion, Hautfarbe oder Bankkonto gefragt
Vernetzung sozialer Dienste
Einmaligkeit und Individualität wird geachtet und gefördert
Jeder hat seine Lebensgeschichte und kann zu ihr stehen
Die Balance zu suchen zwischen helfender Nähe und heilender Distanz.


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